Die Landfrauen Rothwesten posten jetzt auf Instagram
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Von: Valerie Schaub
Kuchenbacken, Häkeln, Rezepte tauschen: Wer an die Landfrauen denkt, verbindet das oft mit solchen Begriffen. An Instagram, Make-up oder Nachhaltigkeit denkt kaum einer. Wer die Landfrauen in
Rothwesten besucht, dem zeigt sich ein anderes Bild: Eingestaubt ist hier nichts.
Fuldatal – Seit Herbst präsentieren sich die Frauen aus dem Fuldataler Ortsteil auf sozialen Netzwerken. Sie zählen fast 90 Mitglieder, die zwischen 34 und über 80 Jahre alt sind. Seit
Jahresbeginn sind schon wieder neue eingetreten. Ihre Treffen sind so beliebt, dass es teilweise Wartelisten gibt. Manche Gäste kommen sogar aus Kassel.
An diesem Abend geht es beim Stammtisch auch um Rezepte – um nachhaltige: Darum, dass Linsen auch als Salat und nicht nur im Eintopf super schmecken. Es geht um Plastik-Fasten, um SUVs und darum,
wie viel Fleisch in der Woche noch klimafreundlich ist. „Du denkst immer, du weißt schon alles“, sagt Eleonore Fiedler (78). Bei den Landfrauen lerne sie immer wieder Neues dazu. Sie hatte schon vor
ihrer Mitgliedschaft viel von den Landfrauen in Rothwesten gehört, was sie alles machen: Klangschalenmeditation, Tanzabende, Schlaftraining. Da wollte sie hin.
Den Spagat, ein Programm für alle Altersgruppen zu schaffen, hat sich Maren von der Ehe zur Herausforderung gemacht – auch für ein besseres Image. Die 42-jährige Sozialjuristin ist
Vorstandsvorsitzende. Zu jedem Treffen fährt sie eine halbe Stunde von Baunatal nach Rothwesten. „Ich begegne hier Frauen, die mich haben aufwachsen sehen“, sagt die gebürtige Rothwestenerin.
Sie bestückt auch die Social-Media-Kanäle, erstellt Kollagen, macht die Fotos. Sie schätzt die Vertrautheit der Landfrauen. Selbst in der Freizeit gehe es immer öfter um Wettkampf,
Leistungsdruck. „Hier zählt was anderes, hier zählen die Menschen.“ Und das seien nicht mehr nur Landfrauen im wörtlichen Sinn. „Früher war jede Frau auf dem Land eine Landfrau, aber wir sind längst
nicht mehr nur Landwirtinnen“, sagt auch Fiedler. Viele Mitglieder sind berufstätig, arbeiten im Labor, im Krankenhaus oder in der Flüchtlingshilfe. „Wir wollen zeigen: Landfrau kann vieles
bedeuten“, sagt von der Ehe.
Das findet auch Steffi Borges. Die 42-Jährige ist Studienrätin und Landfrau. Das Programm hat sie angelockt. Auch sie kennt die Vorurteile gegenüber den Landfrauen. Ein Kollege habe das sofort mit
Kuchen backen und Rezepte austauschen verbunden. „Aber es ist viel mehr als das.“
HNA vom 07.05.2019
HNA-Online vom 12.02.2014
Landfrauentag: Schüler sollen
wieder mehr hauswirtschaftliche Kompetenz lernen
Zeugnis für gute Ernährung
Fuldabrück. Mit guten Ideen kommt man voran. Das stellten die Landfrauen
bei ihrem Bezirkstag in Fuldabrück unter Beweis. Das in der Vergangenheit unter Besucherschwund leidende Treffen der 18 Landfauenvereine aus Kassel und dem Speckgürtel der Stadt erlebte diesmal den
Andrang von 300 Gästen im Bürgerhaus Bergshausen. Irene Bonn, Vorsitzende des Bezirksvereins (Baunatal), hatte das übliche Kaffeetrinken durch ein Frauenfrühstück mit leckerem Buffet ersetzt.
Starke Frauen unter sich: Irene Bonn (von links), Christa Reuting, Brigitte Klapp, Inge Rode, Referentin Barbara Rumpf, Ute
Ludwig und Hildegard Schuster, neue Präsidentin des Landesverbands.
Gute Ideen sind bei den Landfrauen aber auch auf anderen Feldern gefragt. Die
älter werdende Bevölkerung stelle die Landfrauen vor „große Herausforderungen“, sagte Bonn. Da seien Kreativität und neue Konzepte gefragt, um den Wandel aktiv zu begleiten. Dazu gehört bei den
Landfrauen der Kontakt und die Beratung der jungen Generation. Man setze sich dafür ein, dass hauswirtschaftliche Alltagskompetenzen wieder stärker in den Schulen vermittelt werden, erklärte die
Vorsitzende. Dafür machen Landfrauen den „Ernährungsführerschein“, um Schüler über gesunde Lebensmittel und deren richtige Verarbeitung aufzuklären.
Die Landfrauen spielen eine wichtige Rolle dabei, trotz abnehmender Bevölkerung in
den Dörfern auch in Zukunft attraktive Lebens-, Arbeits- und Erholungsräume zu sichern, sagte Kreisbeigeordneter Wilfried Wehnes (Bad Emstal, SPD). Mit kronketen Projekten könnten sich die Landfrauen
an das Servicezentrum des Landkreises wenden, um Unterstützung zu erhalten.
Der demografische Wandel spiegelt sich auch in der Mitgliederstruktur der
Landfrauen wieder. Viele der 1300 Mitglieder sind längst im Rentenalter. In den vergangen Jahren habe man den Mitgliederstand stabil gehalten, sagte Bonn gegenüber der HNA.
Es sei sehr schwer, jüngere Frauen für den Verein zu gewinnen, sagte Edith Hose
vom Ortsverein Bergshausen, der noch 27 Frauen zählt. „Die meisten Frauen in den Familien sind heute berufstätig. Das war früher nicht so.“
Trachtentänze und die Tanzmariechen der „Lossesterne“ aus Kaufungen sorgten für
die Unterhaltung der Landfrauen. Knigge-Expertin Barbara Rumpf gab Tipps, wie man mit stilvollem Benehmen Punkte macht. (pdi)
HNA online vom 13.11.2013
Ahnataler Landfrauen stifteten der Gemeinde eine Bank für Weimarer Ahneweg
Platz für Gespräche und zum Ausruhen
Ahnatal. Ein Platz zum Ausruhen während eines Spaziergangs, zum Gespräch
in schöner Umgebung oder einfach zum Entspannen: Die neue Bank in der Ahnataler Gemarkung kann vielfach genutzt werden. Die Ahnataler Landfrauen hatten aus ihren jüngsten Veranstaltungen einen
Überschuss erzielt – und wollten mit dem Geld der Gemeinde und den Ahnatalern etwas Gutes tun.
Weihten die neue Bank ein: Uwe Westphal (hinten von links) und Bürgermeister Michael Aufenanger bedankten sich bei Christel
Bretthauer (vorne, von links), Ursel Weber und Helga Krüger für die gestiftete Bank. Foto: Kisling
„Wir haben die Idee besprochen und waren uns einig, dass die Spende einer Bank
eine schöne Sache wäre“, meinte Ursel Weber, Vorsitzender der Landfrauen. Die Gemeinde nahm das Angebot dankbar an.
„Ältere Menschen möchten mobil bleiben und spazieren gehen. Da ist es wichtig,
dass man ihnen in der Gemarkung die Möglichkeit zur Pause bietet“, erklärte Bürgermeister Michael Aufenanger. Daher achte die Gemeinde darauf, dass der Abstand zwischen den Bänken in der Gemarkung
nicht zu groß werde und diese gut zu erreichen seien.
Die neue Bank steht nach Absprache der Landfrauen mit dem Bürgermeister und Uwe
Westphal vom Amt für Kultur, Jugend und Senioren in der Verlängerung des Ahnewegs und papt damit gut in das Konzept. Die nächste Bank steht etwa 500 Meter entfernt nach der Überquerung des
anliegenden Bachlaufes.
Da der Ahneweg stark frequentiert werde, sei die Bank eine weitere Bereicherung,
waren sich alle einig. Besonders lohne sich der Ausblick: Über die angrenzende Wiese und die Felder hat man auf der Bank sitzend den Blick zum Stahlberg. (ptk)
HNA Online vom 30.10.2013
Landfrauen bestaunten neue
Kirchenfenster
Lohfelden. Das Verständnis zwischen Stadt und Land zu pflegen, sei ein
Ziel der Landfrauenarbeit, sagte Irene Bonn. Die Vorsitzende des Landfrauenbezirksvereins Kassel freute sich, dass mehr als 100 Landfrauen aus der Region am Herbsttreffen in Lohfelden teilnahmen.
Ein Höhepunkt war ein Rundgang durch das alte Crumbach mit einem Besuch der
evangelischen Kirche, in der Pfarrer Bernt Henning die neuen Fenster mit farbigen Glaskunstinstallationen zu Themen aus der Bibelgeschichte vorstellte. Während einer Kaffeetafel im Löwenhof stellte
Walter Reuter von der Geschichtswerkstatt den Landfrauen die Entwicklung der Gemeinde Lohfelden vor. Auf dem Bild in der Kirche stehen Vizebürgermeister Klaus Steffek (vorne von links), Pfarrer Bernt
Henning und Walter Reuter mit Teilnehmerinnen am Landfrauentreffen. (ppw)
HNA online vom 14.03.2013
Bauernverband, Landfrauen und Landsenioren feierten im Ahnataler Bürgersaal
Kreiserntedankfest: Gutes Jahr für die Landwirtschaft
Ahnatal. „2013 war ein landwirtschaftlich gutes Jahr, auch wenn
die Erträge bei Mais, Zuckerrüben und Kartoffeln nicht so hoch waren wie zuletzt“, berichtete Erich Schaumburg, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Kassel
Luden zum Kreiserntedankfest ein: Brigitte Klapp (Landfrauenverein Ahnatal, von links), Erich Schaumburg (Vorsitzender
Kreisbauernverband Kassel), Irene Bonn (Vorsitzende Bezirkslandfrauen Kassel), Ursula Weber (Vorsitzende Landfrauenverein Ahnatal) und Reinhard Schulte-Ebbert (Geschäftsführer Kreisbauernverband
Kassel) organisierten das Kreiserntedankfest.
Da passte es zu dem guten Ernteergebnis, dass der Kasseler Kreisbauernverband, die
Bezirkslandfrauenvereine Kassel und Wolfhagen, der Landfrauenverein Weimar, die Vereine für Landwirtschaftliche Fortbildung Kassel und Wolfhagen sowie die Landesseniorenvereinigungen Kassel und
Wolfhagen zum Kreiserntedankfest nach Ahnatal eingeladen hatten.
250 Mitglieder der Vereine und Verbände waren der Einladung gefolgt und feierten
im mit Gemüse, Obst und Ähren dekorierten Bürgersaal. Heckershausens Pfarrer Lothar Fiege und Dekanin Carmen Jelinek eröffneten die Veranstaltung mit einer Festpredigt.
Schaumburg, der im Rückblick auf die Bundestagswahl an die Politik appellierte,
die Landwirtschaft nicht als Sündenbock zu klassifizieren, und Irene Bonn, Vorsitzende der Bezirkslandfrauen Kassel, stimmten mit ihren Reden auf das Fest ein.
„Wer dankt, denkt nach. Erntedank ist der Moment im Jahr, um innezuhalten und sich
daran zu erinnern, wie unsere Lebensmittel eigentlich entstehen“, meinte Bonn und ging auf den Auftrag der Landfrauen ein, Nachhaltigkeit und Ernährungsbewusstsein weiterzugeben.
Heiter wurde es bei einem Sketch der gastgebenden Ahnataler Landfrauen sowie bei
einem Squaredance der Rothwestener Landfrauen. Musikalisch begleitete der Bezirkslandfrauenchor das Fest.
„Die Vereine und Verbände stehen über das Jahr in Verbindung. Beim
Kreiserntedankfest hat man die Möglichkeit zum persönlichen Kontakt“, meinte Reinhard Schulte-Ebbert, Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes Kassel.
Das Kreiserntedankfest ist seit Jahrzehnten fester Bestandteil im Kalender der
Verbände und findet im Wechsel in den Altkreisen Kassel und Wolfhagen statt. (ptk)
HNA Sonderbeilage: "Lebendiges Baunatal" Ausgabe Dezember 2012
Absprache; Irene Bonn, Vorsitzende des Bezirksvereins Kassel, und Ute Ludwig, Geschäftsführerin, planen für das kommende Jahr
Sie warben für den Kauf von frischem Obst und Gemüse aus der Region: Brigitte Klapp (von links), Ute Ludwig und Barbara Albrecht vom Bezirkslandfrauenverband feierten das Kreiserntedankfest
17.10.2011 HNA
Appell gegen das Wegwerfen
„Vielen Menschen ist Erntedank fremd geworden“,
sagte Brigitte Klapp vom Bezirksvorstand der Landfrauen. Der Überfluss an Lebensmitteln führe zu niedrigen Preisen, intensiverer Bewirtschaftung der Felder und letztlich zu einem Verlust an Kultur
und Lebensqualität im ländlichen Raum.
Ute Ludwig, Geschäftsführerin des Landfrauenbeziks
Kassel, forderte, der Verschwendung und der Vernichtung von Lebensmitteln entgegenzusteuern. Die Landfrauen versuchten, mit Kochkursen an Grundschulen Kindern die bewusste Ernährung mit Erzeugnissen
der Region nahezubringen.
Erich Schaumburg, Vorsitzender des
Kreisbauernverbands, sagte, die Landwirte seien dieses Jahr noch einmal „mit einem blauen Auge“ davon gekommen. Ein Fall von Dioxin im Futtermittel sei allein auf ein schwarzes Schaf in dieser
Branche zurückzuführen gewesen. Dennoch hätten die Landwirte auch darunter zu leiden gehabt. Viel schlimmer sei die Katastrophe der mit dem Bakterium Ehec verseuchen Lebensmittel gewesen, bei der im
Frühjahr Salate, Tomaten und Gurken in Verdacht geraten waren. Der damit verbundene Umsatzverlust habe einige Landwirte in der Region an den Rand des Existenzverlusts gebracht.
Der Kreisbauernverband, die Bezirkslandfrauenvereine
Kassel und Wolfhagen sowie weitere Einrichtungen hatten zum Erntedankfest eingeladen. Die Kaufunger Landfrauen waren mit 40 Helferinnen im Einsatz. Sie schmückten die Kirche, banden den Erntekranz
und backten auf über 50 Blechen Kuchen für die etwa 300 Gäste, die nach dem Gottesdienst und einem warmen Buffet im Bürgerhaus feierten und sich unter anderem an den Tänzen der Tanzmariechen Julia
Gerber und Selina Palt von den Lossesternen erfreuten.
25.03.2011 HNA
Landfrauen des Bezirkes Kassel feierten 60. Gründungstag – Junge Frauen im Verein sehr willkommen
Landfrauen sind selbstbewusst und mischen sich ein, sagt Irene Bonn am Donnerstag in der Baunataler Stadthalle als Vorsitzende des
Landfrauen-Bezirksvereins. 1300 Mitglieder zählt der Bezirksverein Kassel, 400 von ihnen waren gekommen, um dessen 60. Gründungstag zu feiern.
Unter ihnen saß Brigitta Rudolph aus Rengershausen. Die 60-Jährige ist seit mehr als 30 Jahren Landfrau, auch wenn sie selbst
ihren Lebensunterhalt gar nicht in der Landwirtschaft verdiente. Aber insbesondere die Bäuerinnen seien ein wichtiger Teil ihrer Ortsgruppe. „Wir leben ja auch auf dem Land und wollen für die Frauen
in der ländlichen Umgebung etwas tun“, sagt Rudolph.
Darum geht es auch Ute Ludwig aus Kirchbauna, die in ihrer Freizeit seit zehn Jahren die Geschäftsstelle der Landfrauen im
Bezirk Kassel leitet. Sie sei schon als Kind mit ihrer Mutter, die noch Bäuerin war, zu den Landfrauen gegangen. Die gelernte Speditionskauffrau spricht mit Begeisterung über ihre Arbeit.
Zugleich bedauert sie, dass immer weniger jüngere Frauen den Weg in den Verein fänden. „In der Öffentlichkeit werden wir oft
nur als die Kaffee-und-Kuchen-Tanten vom Dorffest gesehen“, sagt Ludwig. „Aber es ist viel mehr.“ Sie zählt Weiterbildung für Alltag und Freizeit, gemeinsame Fahrten durch ganz Deutschland und
kulturelle Aktivitäten auf: „Wir sind sehr oft im Museum und besichtigen viele Betriebe in Stadt und Land.“ Viele Ortsgruppen organisierten außerdem selbstständig Sportgruppen. Überhaupt sind die
nordhessischen Landfrauen sehr engagiert. So ist beispielsweise die Präsidentin der Landfrauen Deutschlands, Brigitte Scherb aus Goslar, eine gebürtige Dennhäuserin, die stellvertretende
Landesvorsitzende Bärbel Scherp kommt aus Witzenhausen.
„Gemeinsam wollen wir die Interessen der Frauen und ihre Lebens- und Arbeitssituationen berücksichtigen“, sagt Irene Bonn den
Landfrauen zur Begrüßung. Auch wenn heute die meisten Mitglieder nicht mehr in der Landwirtschaft, sondern in ganz anderen Branchen arbeiten, verstehe sich der Verein als Träger von ländlicher Kultur
und traditionellem Werteverständnis. Dabei gehe man natürlich mit der Zeit, denn die Ansprüche der Landfrauen änderten sich ebenfalls. Bonn: „Kein Rezept von gestern taugt als Lösung für morgen.“
(pcj)